Tiwag: „Thematik nicht nur einseitig betrachten“

Kritik am Tiwag-Management, Wertschätzung für MitarbeiterInnen: Kovacevic/Wohlgemuth (SPÖ) zur Aktuellen Stunde im Sonder-Landtag

Gestiegene Strompreise, unverständliche Kündigungsschreiben und zweifelhafte Kommunikation: An den Managemententscheidungen der Tiroler Wasserkraft AG (Tiwag) lässt sich vieles kritisch sehen, betont SPÖ-Energiesprecher Christian Kovacevic heute in der Aktuellen Stunde zur Sondersitzung des Tiroler Landtags rund um den landeseigenen Energieversorger. „Bei aller berechtigten Kritik an der Tiwag sollten wir die Thematik aber nicht nur einseitig betrachten“, verweist Kovacevic nicht zuletzt auf eine weltweite Energiekrise, ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Vor diesem Hintergrund sind auch die Tarife der Tiwag gestiegen. „Fairerweise muss aber auch festgehalten werden, dass es – auch auf Druck der Landesregierung – gelungen ist, die im Österreich-Vergleich sehr günstigen Tarife für die Tirolerinnen und Tiroler beizubehalten, aber auch die alternativlosen Preisanpassungen deutlich niedriger als ursprünglich angekündigt zu gestalten“, verweist auf Kovacevic auf das ganze Bild.

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Christian Kovacevic, Energiesprecher der SPÖ im Tiroler Landtag

Dass die Landesregierung mit SPÖ-Beteiligung nachhaltig auf das Tiwag-Management eingewirkt hat, habe Schlimmeres verhindert. „Viel Ärger hätten wir der Tiroler Bevölkerung aber ersparen können, wenn es auf Bundesebene eine ordentliche Rechtslage hinsichtlich Strompreisanpassungen gegeben hätte. Genau deshalb haben wir noch 2023 die Bundesregierung aufgefordert, das entsprechende Gesetz endlich zu reparieren“, erinnert der SPÖ-Energiesprecher. Diese Rechtsunsicherheit auf Bundesebene habe letztlich zu den Tarifwechsel-Aufforderungen und „ärgerlichen Kündigungsschreiben“ geführt, die seitens Tiwag zigtausenden Tiroler Haushalten zugestellt wurden. Dass einfach so der Strom abgestellt werde, müsse aber niemand fürchten: Dafür sorgt eine Gesetzesänderung durch die Landesregierung, die eine österreichweit einzigartige Grundversorgung der Tirolerinnen und Tiroler garantiert, erklärt Kovacevic.

„Tirolerinnen und Tiroler sind als Aktionär:innen zu betrachten!“

Für diese „Welle an unverständlichen, verunsichernden Kündigungsschreiben“ und weitere Management-Fehler müsse es eine Entschuldigung und angemessene Entschädigung geben, findet auch der stellvertretende SPÖ-Klubobmann Philip Wohlgemuth deutliche Worte. Schützend stellt sich der Tiroler ÖGB-Vorsitzende aber vor die Beschäftigten: „Die Beschäftigten der Tiwag können für diese missliche Lage überhaupt nichts. Im Gegenteil: Sie sind es, die mit ihrer Arbeit – oft bei Wind und Wetter – trotzdem alles am Laufen halten und dabei völlig zu Unrecht verantwortlich gemacht werden.“

Ihnen gegenüber drückt Wohlgemuth seine Wertschätzung und dankt für ihre Leistung und unermüdlichen Einsatz – sei es in der Verwaltung, an den Strommasten oder in den Kraftwerken. Scharfe Kritik übt er allerdings an den „vielen Fehler“ des Tiwag-Managements: „Die Grundhaltung des Managements eines öffentlichen Energieversorgers – man sei nur den Aktionären und der Gewinnmaximierung verpflichtet – wird der Erwartungshaltung, den Bedürfnissen der Tirolerinnen und Tiroler nicht gerecht. Denn auch die Tirolerinnen und Tiroler sind als Aktionär:innen zu betrachten.“

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Philip Wohlgemuth, stellvertretender Klubobmann der SPÖ im Tiroler Landtag

„Das neue Management muss mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen und Entscheidungen im Sinne der Tirolerinnen und Tiroler als Eigentümer:innen treffen“, stellt Wohlgemuth klar und betont trotz aller Kritik: „Ich stehe aus voller Überzeugung zu einem öffentlichen Energieversorger und vor allem zur öffentlichen Daseinsvorsorge. Denn der Markt – und das habe ich schon einmal betont – regelt überhaupt nichts, auch nicht in der Energiewirtschaft. Deshalb ist es nun umso mehr Aufgabe der Tiwag, das Vertrauen der Bevölkerung und der Beschäftigten wieder aufzubauen – mit Ruhe, Vernunft, Verlässlichkeit und Stabilität.“  

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