„In Lebensmitteln steckt mehr, als es den Anschein hat“

SPÖ-Umweltsprecher Christian Kovacevic zum Welttag gegen Lebensmittelverschwendung

Ein Drittel des Essens wandert weltweit direkt in die Tonne. Darauf aufmerksam machen möchte der Welttag gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September – auch in Tirol. Rund 80 Kilogramm an verwertbarem Essen wird hierzulande pro Person jährlich weggeworfen. Ein Problem in vielerlei Hinsicht, sagt Christian Kovacevic, Umweltsprecher der SPÖ Tirol: „In Lebensmitteln steckt mehr, als es den Anschein hat. Jeder Bissen kostet Land, Energie, Wasser – und jedes weggeworfene Kilogramm entspricht der doppelten Menge an CO2, das umsonst war. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist so nicht nur eine Frage der Moral, sondern auch der ökologischen Verantwortung.“

Über 400.000 Tonnen an Lebensmittelabfällen wären österreichweit allein im Bereich der Privat-Haushalte vermeidbar. „400 Euro pro Jahr könnte ein durchschnittlicher Haushalt damit einsparen“, so Kovacevic. Einsparpotential gebe es aber an allen Ecken und Enden. Denn der Weg vom Feld auf den Teller, von der Produktion über den Transport bis hin zum Vertrieb, ist weit. „Entlang der gesamten Wertschöpfungskette geht kostbares Essen verloren. Das bedeutet aber auch, dass wir für Verbesserungen an vielen Stellschrauben drehen können.“ Das sei auch notwendig, um dem Ziel der Vereinten Nationen – der Halbierung der Lebensmittelabfälle – bis Jahresende noch näherzukommen. „Wenn es um die Vermeidung von Lebensmittelabfällen geht, darf die Verantwortung nicht allein auf privaten Schultern lasten“, erklärt der Tiroler SPÖ-Abgeordnete: „Ein wichtiger Ansatz zur Reduzierung von Lebensmittelanfall ist die Vernetzung aller Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette – von der Herstellung über die Verarbeitung bis hin zum Handel. Immerhin landen allein über den Handel noch immer 84.000 Tonnen an Lebensmitteln vom Handelsregal direkt im Müll. Deshalb wird es – trotz aller Fortschritte und Bemühungen – noch weitere Lösungen für Supermärkte brauchen. Dafür müsste die Bundesregierung aber auch einmal tiefgreifende Reformen umsetzen.“

Tirol steht derweil nicht nur symbolisch zum Welttag, sondern beteiligt sich auch wieder aktiv an der entsprechenden Aktionswoche der Initiative „United Against Waste“. Dabei hat das Land neben der Vernetzung unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure zur Abfallvermeidung ebenso bereits zahlreiche Impulse zur Bewusstseinsbildung gesetzt. So ermuntert beispielsweise die „Genussbox“ dazu, das Übriggebliebene vom Restaurant-Tellern mit nachhause zu nehmen – ohne Alufolie und unnötigem Verpackungsmüll. „43.000 Genussboxen pro Jahr sprechen eine deutliche Sprache: Das Angebot wird in der heimischen Gastronomie angenommen – und das ist wichtig: Letztlich sind bundesweit fast 180.000 Tonnen an weggeworfenen Lebensmitteln auf die Außer-Haus-Verpflegung zurückzuführen“, so Kovacevic, der deshalb auch auf ein weiteres Angebot des Landes verweist – die „Küchenprofi(t)“-Beratung: „Die Abfallanalyse und das Ausarbeiten von Einsparstrategien in Tiroler Großküchen rentiert sich. Obendrein übernimmt das Land auch die Hälfte der Kosten.“

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