Schulsystem: „Die Fakten sprechen gegen das Aussortieren“

SP-Bildungssprecher LA Benedikt Lentsch für „faire Chancen für alle Kinder“

Weiterhin trennen oder Bildung doch neu, inklusiv denken: Dass diese Grundsatzdiskussion über das heimische Schulsystem vermehrt in die Mitte der Gesellschaft rückt, begrüßt der Bildungssprecher der SPÖ Tirol, Benedikt Lentsch: „Die Bildung unserer Kinder ist zentral für ihr späteres Leben, aber auch zentral für die Zukunft unserer Gesellschaft. Deshalb können wir gar nicht genug über das Schulsystem diskutieren. Klar ist aber auch: Unser Ziel muss die bestmögliche Bildung sein – und faire Chancen für alle Kinder.“

Als Garant für diese Chancengerechtigkeit sieht die SPÖ auch weiterhin die gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr. „Der erzkonservative, rein ideologiegetriebene Ansatz, Kinder gleich nach der Volksschule in besser und schlechter zu unterteilen, ist überholt – und schlichtweg falsch. Da wird an einem Dogma festgehalten und unsere Kinder zahlen den Preis dafür. Ebenso wie unsere ganze Gesellschaft – in Form von verwehrten Chancen, ungenütztem Potential und seelischem Leid. Ganz zu schweigen vom Druck, der wegen dem System auf den Eltern, aber auch auf den Volkschullehrerinnen und -lehrern lastet“, betont Lentsch.

Erschreckend sei, so Lentsch, dass an diesem konservativen „Dogma“ auch Personen festhalten, die es eigentlich besser wissen müssten – wie ein ehemaliger Tiroler Schulinspektor, der mit seinen jüngsten Aussagen auch das Engagement vieler Lehrpersonen herabgewürdigt habe. „Wer derart lange im bisherigen, trennenden Schulsystem gelebt hat und trotzdem das Märchen von rein objektiven AHS-Aufnahmekriterien verbreitet, muss jahrzehntelang weggeschaut haben. Sich derart gegen Tatsachen, gegen handfeste Erkenntnisse zu wehren, nur um nicht falsch zu liegen: Das spricht auch nicht gerade für die eigene Bildungshaltung, über die sich ja so manche als ,besser‘ definieren“, so der SP-Bildungssprecher.

Zum Lernen gehöre, eigene Denkmuster kritisch zu hinterfragen, so Lentsch. Das hätten sich die Kleinen auch von den Großen längst verdient: „Die Zukunft darf nicht von Ideologien abhängen, zählen müssen Tatsachen – und die Fakten sprechen gegen das Aussortieren nach der Volksschule. Das belegt jede Studie zur Problematik, dass Bildung in Österreich noch immer vererbt wird. Eine andere Tatsache ist aber ebenso endlich anzuerkennen: Die gemeinsame Schule ist nicht nur gerechter, sie ist auch schlicht und ergreifend besser: Das zeigt Finnland, aber auch Südtirol mit seinem gemeinsamen Schulmodell, das laufend besser bei PISA-Studien abschneidet wie das trennende Österreich.“

Darin müssten eigentlich auch jene den Sinn in der gemeinsamen Schule erkennen, die den Wert eines Kindes allein an fehlbaren Leistungsparametern festmachen – so wie etwa „ÖVP-Scheiterkanzler Nehammer“, sagt Lentsch, der abschließend auch in Erinnerung rufen möchte: „Arbeit, Fleiß und Einsatz sind wichtig, keine Frage. Die Schule ist aber nicht nur für die Wirtschaft da und Kinder sind nicht nur zukünftige Arbeitskräfte. Sie sind Kinder – mit Potentialen, Träumen und Hoffnungen auf ein gutes Leben. Das dürfen wir nie vergessen.“ 

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