„Das Tonnagelimit zu erhöhen, hilft niemanden“

SP-Verkehrssprecher Wohlgemuth: „Verlagerung auf die Schiene muss unser Ziel sein.“

Wenn es nach der EU-Kommission geht, sollen LKW künftig vier Tonnen schwerer sein dürfen, sofern sie emissionsfrei angetrieben werden. Widersinnig sieht das Philip Wohlgemuth, Verkehrssprecher der SPÖ Tirol: „Der EU-Vorschlag, das Tonnagelimit bei LKW von 40 auf 44 Tonnen zu erhöhen, geht völlig an der Problematik vorbei. Daran ändert auch das grüne Deckmäntelchen nichts: Ziel muss es sein, das LKW-Verkehrsvolumen insgesamt zu senken. Die Verlagerung auf die Schiene ist da der beste Weg und die Bahn schon jetzt umweltfreundlicher als jeder Elektro-LKW.  Die Straße wieder attraktiver zu machen, schadet der Konkurrenzfähigkeit der Schiene – und unterläuft tatsächlich sinnvolle Strategien zur Entlastung.“

Gefragt wäre so ein EU-Bekenntnis für die Bahn und gemeinsame Schritte in dieselbe Richtung, so Wohlgemuth: „Das Tonnagelimit von 40 auf 44 Tonnen zu erhöhen, hilft niemanden außer der Frächterlobby. Schwerere, längere LKWs schaden der Verkehrssicherheit und auch den Straßen, die von einem einzigen LKW mehr beansprucht werden wie von zehntausenden PKWs zusammen. Das verschlingt schon jetzt viele Millionen an öffentlichen Geldern. Zudem stellt eine Attraktivierung der Straße die letztliche Durchschlagskraft des Brennerbasistunnels für den Bahngüterverkehr in Frage, der eigentlich die Schienenquote auf 95 Prozent steigern soll. Diese Verlagerung auf die Schiene muss unser Ziel sein. In Tirol und ganz Europa“, betont Philip Wohlgemuth, Verkehrssprecher der SPÖ Tirol.

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René Zumtobel, Landesrat für Europäische Verkehrspolitik

An bessere Lösungen, um umweltfreundlichere LKW-Antriebe zu begünstigen, glaubt auch SPÖ-Landesrat René Zumtobel. Er verweist auf bereits bestehende Berücksichtungen bei Fahrverboten und Mauttarifen, warnt aber ebenso davor, schwereren LKWs die Tür zu öffnen: „44-Tonnen-LKWs würden die großteils auf Brücken gebaute Straßeninfrastruktur auf der Brennerautobahn noch mehr belasten und die Erhaltung dementsprechend intensiver und teurer machen.“

Wie Wohlgemuth plädiert auch Zumtobel dafür, die EU-weite Harmonisierung der Eisenbahnsysteme zu fördern, den Brennerbasistunnel von Anfang an konkurrenzfähig zu machen - und eben den europäischen Güterverkehr schnellstmöglich auf die Schiene zu bringen. Die Verlagerung auf die Schiene muss weiterhin unser oberstes Ziel sein - und nicht, LKW durch LKW zu ersetzen.

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